Familie von Zeschau

1529 Ersterwähung von Heinrich von Zeschau als Lehn und Gerichsherr auf Nitzschka

1540 Verkauft er des Gut an Hans von Minckwitz
 

Bekannt ist diese Familie durch ihre Töchter, die als Nonnen in Nimbschen waren und mit gefohlen sind.

Dazu steht geschrieben in der Parochie (Kirchenchronik):
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Er kommt schon 1494 als Zeuge bei einer Beschriebung vor, welche das Kloster Nimbschen über einen Betrag ausstellte, den es von "Gebhard Spange zu Groß Barde" erbogt hatte. Seine Töchter Veronica und Margarethe (oder Margarethe und Katherina? oder Veronika und Magdalene? wie auch berichtet wird) waren Nonnen im Kloster Nimbschen und wurden 1523 von Koppe aus Torgau mit befreit und nach Wittenberg gebracht.
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Seite 22



aus Ernst Kroker Katharina von Bora Martin Luthers Frau Leipzig 1906
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Nur wenig nördlich von Trebsen liegt rechts von der Mulde Obernitzschka, das Gut Heinrichs von Zeschau. Seine Töchter Veronika - Luther nennt sie in seinem Brief an Spalatin versehentlich Katharina, in dem offenen Brief an Leonhard Koppe steht richtig Veronika und Margarete waren seit 1505 im Kloster. da Obernitzschka ein kursächsiches Lehn war, so werden die beiden Schwestern auf das väterliche Gut zurückgekert sein. Oder fanden sie bei ihren Oheim, den Hospitalmeister Wolf von Zeschau in Grimma, Aufnahme? Über ihr ferneres Leben ist nichts bekannt.
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Seite 98


aus "Die Stadt Grimma im Königreich Sachsen" historisch geschrieben M. Christian Gottlob Lorenz Leipzig Dyk'sche Buchhandlung 1856
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3. Veronica von Zeschau und
4. Margaretha von Zeschau (...), Töchter Heinrischs von Zeschau zu Obernitzschka (...), seit 1505 im Kloster, Muhmen Wolfgangs von Zeschau, des mit Luhers bereundeten früheren Prior im hiesigen Augustinerkloster, welcher 1522 das Kloster verlassen und seitdem Spitalmeiser im hiesigen Johanniter Hospital (im jetzigen Marstall), später Pfarrer in Hohnstädt war und ohne Zweifel 1523 bei der Flucht der Nonnen behilflich gewesen war. Margartha von Zeschau erhielt außer ihrer früheren Abfertigung durch kurfürstl. Befehl vom 1. Juli 1537 noch 40 fl. Von den späteren Lebensverhältnissen beider Schwestern ist mir nichts bekannt geworden.
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Seite 1110


dazu steht noch in einer Schülerzeitung vom Juli 1991 geschrieben

Der Onkel von den beiden Schwestern war zu dieser Zeit Prior des Augustiener Klosters in Grimma hies Wolfgang von Zeschau.
Das war derselbe Eremitenorden, dem auch Luther angehörte.
Luther selbst trug als DistriktsvikatVerantwortung für unser gebiert und hatte vor der reformation Grimma schon mehrfach besucht.
Wolfgang von Zeschau wurde somit Gesinnungsgenosse Luthers. Über den Onkel der beiden Schwester erhielten sie wahrscheinlich Zugang zu Luthers Schriften.
In den Morgenstunden desOstsonntages 1523 flüchteten Sie, darunter 3 aus Nitzschka und Katharina von Bora, aus dem kloster im Planwagen des Händlers Leonhard Koppe, der aus Torgau stammte.
An welcher Stelle wird das gespann die Mulde überquers haben?
Die Muldenbrücke in grimma stand nicht zu Wahl. Das war zu gefährlich.
Vermutlich wurde die Trebsener Wagenfähre benutzt. Sie gehörte zum Besitz des reformatorisch gesinnten Schlossherrn Hans von Minckwitz. Hier war das Überqueren der Mulde politisch ungefährlich.
Die entflohenen Nonnen wurden nach Torgau gebracht. Von dort aus haben sie in verschiedenen Städten ihre neue Unterkunft gefunden.



dazu steht im Buch:

Die Verbreitung des Geschlechts von Zeschau von 1206 bis 1906.

Ein genealogischer Rückblick, nach der eigenen Sammlung archivalischer, kirchenamtlicher Nachrichten und aus Familienpapieren, bearbeitet als Festgabe für den Geschlechtsverein, zur Feier des 31. März 1906
von Wilhelm F. S. von Zeschau weiland Major a. D.

als Manuskript gedruckt

im Kapitel III

Meißnischer Stamm. - Zwei Hauptlinien.
Wappenunterschied

a. Die jüngere Linie bis 1486 in Kursachsen.
b. Die ältere Linie bis zum Aussterben im 18. Jahrhundert.

unter b. geschrieben (Auszug)

... Johann I. der ältere Bruder Heinrichs I. des Tiz (Dietrich I.) und Ulrich, bewilligten 1450 Darlehn auf Niczsko (Ober-Nitschka s. Wurzen). Im Amte Grimma hatten 1445 die Szessaw 2 Ritterpferde zu stellen; eine andere Notiz besagt, dass sie aud Niczsko 60 - vermutlich Gulden (Lehnstamm) - stehen hatten. Die Vorgenannten Brüder repäsentieren die erste bekannte Generation der älteren meißnischen Linie. ... Dieses letzerwähnte Gut d. h. Ober - Niczko erwarb 1485 der zweite Sohn Johannes I. ebenfalls Heinrich (II.) genannt, seit 1476 zu Pyrn (s.w. Wurzen) u. gesessen; Dietrich II. des Hauses Belenn (Böhlen), hatte Kinytsch (n. ö. Wurzen) 1502 gekauft; Johann II, der ältere Sohn Johannes I., folgt auf den Erbgütern des Hauses. ... Dessen Söhne Jhan II. und Hanns I. befanden sich abwechselnd im Besitze von Ober-Niczsko, Pyrn dann Nieder-Niczsko bis 1496. ...

dazu seht weiter:

Doch ehe wir auf diese zurückkommen, sei eine kurze Abschweifung von den Thema gestattet in Rückblick auf die Anteilnahme, welche eine Familie evangelisch-augsburgischen Bekenntnisses den Geschlechtsgenossen der Reformationszeit entgegenbringen wird. Es handelt sich um jene Person, auf deren Schicksal die neue Lehre vom Einfluß gewesen ist, die sämtlichen dem Hause Belenn angehörten. Wolfgang, Bruder Heinrich II., war Prior der Augustiner zu Grimma, Beichtvater des Kurfüsten Friedrich des Weisen, legte seine Stellung nieder, ward Hospitalmeister des Johanniter-Orderns 1522 und eifriger Förderer der Reformation, 1531 evangelich-lutherischer Pfarrer zu Honstädt bei Grimma, starb, daselbst 1540. Er wird als Freund Dr. Martin Luhers erwähnt.
Sein Bruder Heinrich II. hatte 1505 seine Töchter Veronika und Magdalene dem Zisterzienser Frauenstift "Maria-Thron" zu Nimbschen bei Grimma als Nonnen zugeführt. Auch hier verbreitete sich die neue Lehre und hatte zur Folge, dass mehrere Nonnen, unter denen beide Fräulein von Zeschau, sowie Katharin von Bora sich befanden, 1523 aus dem Kloster entflohen. Die Schwestern wendeten sich zu ihrer Tante Frau Margarete Edle von Hirschfeld nach Wittenberg, wo sie zum evangelischen Glauben übertraten. Ein Sohn Dietrichs I. Johann, war gleichfalls Pater des Augustiener-Ordens in Grimma; auch er verließ 1522, also noch vor Auflösung seines Klosters dasselbe, starb vor 1526.
Die neue Lehre hatte sich sehr bald nicht nur in Sachsen im Geschlechte verbreitet, es ist auch nachweisbar, dass derselbe Vorgang in ihren schlesischen und niederlausitzer Linien zu beobachten ist.
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Dazu noch eine Ansicht vom Schloss Obenitzschka bei Wurzen
darauf Heinrich von Zeschau und Carl von Zeschau




dieses Bildnis wurde gemacht um 1890

Verlag der Postkarte ist Bild und Heimat in Reichenbach Vogtland Tel.: 03765 - 78150
 
 

Auf dem linken Bild ist Marek Schurig vom Leubener Schlossverein, 
der mir die Familiengeschichte derer von Zeschau als Kopie 
überreicht hat mit der Postkarte im Anhang

Vielen Dank an dieser Stelle noch mal!

unten einiges von Leubener Schloss
von der SZ Tour

Familie von Zeschau auf Besuch von Rittergut Nitzschka

anlässlich einer Veranstaltung in Torgau machten Sabine und Bernhard von Zeschau auf dem Weg dorthin einen Stop, wo ihre Ahnen vor 500 jahren weilten am 21. September 2017

Foto: Kathleen Kramer