Pfingsten 2002

Mekka der Pferdesportler: Pfingstturnier Nitzschka

Über 300 Pferde starteten in drei Tagen beim Pfingstturnier in Nitzschka. Schausteller und  ein  attraktives Rahmenprogramm sorgten überdies für den guten Ruf als publikumsfreundliches Sportereignis. Nitzschka besticht überdies durch guten Service, zu dem auch Hufschmied Jan Kurth aus Erdmannshain (Foto) beiträgt. Seite 29

Pfingsten, Nitzschka und Pferd gehören zusammen
Klangvolle Namen im Parcours: „Herr Schröder" sprang nicht davon

Nitzschka. Seinem Ruf als ansprechendes Reitturnier mit Volksfest wurde Nitzschka wieder mehr als gerecht. Über 300 Pferde starteten an drei Tagen zu unterschiedlichsten Leistungsvergleichen. Rund um den Parcours, sorgten Schausteller und ein attraktives Rahmenprogramm für Kurzweil. Auf weiß bestuhlter VIP-Terrasse betreuten grün beschürzte Kellner die unter Palmen sitzenden Sponsoren. Ein gepflegter Rasen, und ausreichend Platz für die Teilnehmer unterstreichen neben der hervorragenden Organisation des sportlichen Angebotes, die Professionalität, mit welcher der Reitverein um Jens Kaltofen, Pfingsten, Pferde und Nitzschka zur Einheit macht.
Einlagen des Trebsener Karnevalclubs, atemberaubendes Feuerwerk, Freibierausschank auf tempogeladenen Ponys, Traktoren-Rallye und Open-Air-Konzert: Experten und Turnierpilgerer sind sich einig: „Nitzschka ist etwas Besonderes. Nirgends sonst hat man dieses Flair und die Besucher", meint Hufschmied Jan Kurth. Der Erdmannshainer arbeitet seit 1993 als „fahrender Schmied", betreut Vierbeiner im Umkreis von 80 Kilometern. Nach Nitzschka wird er seit Jahren zur Turnierbetreuung gerufen. „Ein ganz zuverlässiger Bursche", erzählt Werner Knische, der sorgsam die Bewertungen der sechsköpfigen Jury und Starfolge an eine Punktetafel kreidet. „Nicht nur er hilft, unentgeltlich, den Service des Wochenendes auf höchstem Stand zu halten. Das ist eben so in Nitzschka", erzählen auch die Helfer im Parcours, die gefallene Stangen sofort wieder in die richtige Position bringen. Angeleitet werden sie von Adolf Beitlich und Ralf Härtung, Parcoursbauer, die mit Zollstock und Pferdekenntnis anspruchsvolle Hinderniskombinationen entwerfen.
„Es ist auf jeden Fall von Vorteil, wenn man selbst Reiten kann", sagt Härtung und bezieht sich dabei auf die Länge der einzuschätzenden Galoppsprünge zwischen den Barrieren. Wie genau dies geplant werden muss, zeigte sich insbesondere   beim   Nervenkitzel „Mächtigkeitsspringen" am späten Samstagabend. Sechs Hindernisse gestaffelt in Höhen von 1,20 m bis zunächst 1,50m waren zu überwinden. „Dieses Springen unter Flutlicht wird nicht oft durchgeführt, ist aber sehr publikumswirksam. Die K.O. - Regeln animieren die Gäste, so richtig mitzufiebern, wer es bis zum nächsten Stechen schafft", so Härtung, der die Steilsprünge in jedem der drei Durchgänge zentimetergenau erhöht. 1,80 m schaffen die letzten drei von 30 gestarteten Reiter-Pferd-Paaren. Rund Tausend Gäste feuerten zu Höchstleistungen an und spendeten Beifall, wenn mit „Adios amigos'' -  Klängen ein Pferd ausschied.
Sprecher Oliver Kremer wusste zu jedem Vierbeiner etwas zu erzählen und nahm es mit Humor, als sein schnurloses Mikro ihm kurzzeitig eine roboterähnliche Sprachmelodie bescherte. Dank seiner gezielten Hinweise verdrängte der aufmerksame Beobachter Parallelen, die sich beim Ritt des Vierbeiners namens „Herr Schröder" mit dem amtierenden Kanzler auftaten, So ruhig, wie der Reiter mit seinen Händen regierte, setzte der Braune mit Leichtigkeit über die Höhen. Den Sieg aber trug er nicht davon. Eine kleine Unachtsamkeit mittendrin kostete das Weiterkommen. „Herr Stoiber" war jedoch nicht in der Namensliste der besattelten Herausforderer zu finden. Dafür reisten aus allen Bundesländern klangvolle Namen in das Mekka des Muldentaler Pferdesports: Da stritten Kaiser Wilhelm, Einstein, Puschkin und Picasso mit Peter Pan, Charly Brown, Rod Stewart und Rossini um Platz und Sieg. C. Hanspach

Volle Konzentration im Wettkampf: 37 Reiter-Pferd-Paare traten zur Zwei-Phasen-Springprüfung Klasse M/A national an. Foto: Andreas Röse

LVZ Wurzener Trageblatt 21. Mai 2002


Pfingstturnier in Nitzschka vom 17. bis 20. Mai 2002

Mehrfache Sächsische Meisterin am Start des „Pfingstturnieres“

NITZSCHKA. Sie gehört mittlerweile fast schon zum "Inventar" des Nitzschkaer Turniers und ist auch in diesem Jahr das Aushängeschild an der Mulde: Synke Lahr. Die im SV Traktor Cavertitz (Landkreis Torgau-Oschatz) trainierende Springreiterin kann nicht nur auf einige Sächsische Meisterschaften zurückblicken, sondern sie zeichnet darüber hinaus eine Vielseitigkeit aus, die in Springerkreises ihresgleichen sucht: Sowohl im Springen als auch in der Dressur und der Vielseitigkeitsdisziplin gelangte die seit Kindestagen auf dem Pferderücken sitzende 28-Jährige bereits zu Meisterschaftsehren. Auch in diesem Jahr gehört sie wieder zum engsten Favoritenkreis in Nitzschka. Foto: FF

Lokalmatador in Nitzschka am Start

NITZSCHKA. Neben Springreitern aus Sachsen sowie weiteren Bundesländern geht in Nitzschka am Samstag auch Lokalmatador Karsten Kaltofen (Foto) vom heimischen SV 61 im Barrierespringen unter Flutlicht an den Start. Kurzfristig hat einweiteres Highlight Aufnahme ins Programm gefunden: Das originale Wernesgrüner Sechserpferdegespann.

Wochenkurier 16. Mai 2002


WOCHENKURIER - Verlagsleiterin Karin Gutte überreicht Hannes Glasen den Pokal für den Sieg im "Springreiter Cup Sachsen". Foto: Dietze

Bescheidener Sieger im Springreiter Cup

NITZSCHKA. Über Nitzschka zogen am Pfingstsonntag-Nachmittag gerade die letzten Regenwolken hinweg, als mit Hannes Glasen vom Reitsportverein Am Saalewehr der letzte Starter im Stechen zum "Springreiter Cup Sachsen" im Rahmen des Nitzschkaer Pfingstturnieres an den Start ging.
Getreu dem Motto "Die Letzten werden die Ersten sein" ließen der 21-Jährige Pharmaziestudent und sein 9-jähriger  Hannoveraner Schimmel "Chopard" alle Stangen liegen und die Uhr bei 41,93 Sekunden und neuer Bestzeit zum Stehen kommen.
"Gewaltig", entfuhr es dem Blondschopf, als er den Siegerpokal aus den Händen der Sponsoren, zu denen u. a. auch der WOCHENKURIER gehörte, überreicht bekam. "Doch der Sieg geht ganz klar auf das Konto meines Pferdes, ich bilde mir nicht ein, ein großer Reiter zu sein..."

Wochenkurier 23. Mai 2002