Station Nitzschka
er ist zu erkennen an folgendem Logo
die Wegstrecke im Dorf
Quelle: lutherweg-sachsen.de
worüber man sich auch informieren
kann über Veranstaltungen u.a.
Pressetext
Der Lutherweg in Sachsen lädt ein
Der "Lutherweg in Sachsen" lädt ein, Wirkungsstätten Martin Luthers und anderer Reformatoren zu besuchen und macht den Werdegang und die Auswirkungen der Reformation in Sachsen erlebbar. Auf künftig rund 550 km verbindet er Orte in Sachsen, die einen besonderen Bezug zum Thema Reformation haben. Der Anschluss des Lutherweges in Sachsen zu den Lutherwegen in Thüringen ist über Altenburg und nach Sachsen-Anhalt über Bad Düben gegeben. Unterwegs ist beispielsweise zu entdecken, wie die Veränderungen der Reformation den Bau und die Ausgestaltung evangelischer Kirchen prägen.
Nachdem die Planungen für den spirituellen Wanderweg
weitestgehend abgeschlossen wurden, läuft die Beschilderung derzeit
auf Hochtouren. Die Wander- und Pilgerstrecke verläuft vorrangig auf
bereits vorhandenen Wegen, da historisch authentische Wegführungen
heute nicht immer als Wanderwege nutzbar sind.
Neben den Wegweisern wird es Informationstafeln geben,
die dem Gast am sächsischen Lutherweg Informationen zur spannenden
Geschichte des Standortes sowie einen spirituellen Impuls mit auf den Weg
geben werden.
Mit dem Projekt "Lutherweg in Sachsen" ist der Tourismusverband
"Sächsisches Burgen- und Heideland" e.V. beauftragt. Zur der Evangelisch-Lutherischen
Landeskirche Sachsens sowie den Kirchgemeinden am Lutherweg bestehen enge
Kontakte.
Der Lutherweg in Sachsen ist ein Angebot zur im Herbst
2008 ausgerufenen Lutherdekade, die 500 Jahre nach dem Eintreffen Martin
Luthers in Wittenberg begann und 2017 mit dem 500-jährigen Jubiläum
des Thesenanschlags an der Wittenberger Schlosskirche.
Text: © TV SBuHL
Fotos von der Wegstecke folgen noch im Frühjahr wenns grünt und blüht
An der Stations Nitzschka wurde am 28. April 2017 feierlich eine Lutherlinde im Schloßgarten gepflanzt
hier einige Impressionen
der Baum wurde zur Erinnerung an die Nonnen
Margarete und Veronika von Zeschau sowie Elsa von
Canitz gepflanzt
die sich damals mit Katharina von Bora und anderen
Mitstreiten
auf dem Weg in ein neues Leben wagten
siehe auch unter Kapitel Schloss
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bei der Baumsegnung mit Pfarrer Martin Carlitz und
Eberhard Friedrich
Herr Carlitz sprach einige Worte zum Reforamtionsgeschehen
vor 500 Jahren
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einige Nitzschkaer und Oelschützer Bürger
sowie einen Teil von den Stadträten nahmen an der Veranstaltung Teil
hinterher ging es in den Pavillon zum gemütlichen
Teil und es wurden Gespräche bei Kaffee und Kuchen geführt
dazu der Text aus der Muldentalzeitung (LVZ) vom 3. Mai 2017
Wurzen beteiligt sich an landesweiter Aktion und pflanzt zwei Lutherbäume
Diesterweg-Grundschule und Nitzschkaer Verein übernehmen Pflegepatenschaft
Von Kai-Uwe Brandt und Frank Schmidt
Wurzen. Wurzen ist nun Teil des weltweiten Luthergartens. Denn seit Ende voriger Woche schlagen gleich zwei sogenannte Lutherbäume im Stadtgebiet Wurzeln – zum einen auf dem Gelände der Diesterweg-Grundschule und zum anderem im Park des Rittergutes Nitzschka. Damit beteiligte sich Wurzen anlässlich des Lutherjahres?2017 an der landesweiten Aktion „Baumpatenschaften“ des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Sachsen sowie des MDR-Landesfunkhaus Sachsen.
„Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum“. Dieses altbekannte Heimat- und Wanderlied von Wilhelm Müller aus dem Jahr 1822 wurde zur Feier des Tages von Gunthild Trylus etwas modifiziert. „Auf der Wiese hinter der Turnhalle, da steht ein Lutherbaum“, konstatierte die Leiterin der Diesterweg-Grundschule in Wurzen und hatte zu dessen Einpflanzung dorthin eingeladen. „Nachdem das 500-jährige Reformationsjubiläum schon eine große Rolle im Rahmen unseres 90-jährigen Schuljubiläums gespielt hatte, ist es uns nun wert, eine Linde als Lutherbaum zu pflanzen“, begrüßte die Schulpädagogin alle Schüler und Lehrer, Vertreter des Eltern- und Stadtrates sowie der Stadtverwaltung zu einer kleinen Feierstunde am Vormittag auf besagter Wiese. Damit einher geht das Versprechen, für diesen Baum die Patenschaft zu übernehmen, ihn zu hegen, zu pflegen und natürlich zu gießen.
„Er soll für unsere Kinder und Kindeskinder ein lebendes Denkmal sein und als ein schönes Hoffnungszeichen für die Zukunft dienen. Möge dieser Baum den Bienen Nahrung geben, den Vögeln Nistgelegenheiten bieten und uns Menschen Schatten spenden“, fasste die Schulleiterin alle guten Wünsche ihrer Schüler zusammen. Oberbürgermeister Jörg Röglin (parteilos) erinnerte an einen Spruch, den Luther einst gesagt haben soll. „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Gleichwohl das nicht wirklich nachweislich belegbar ist, habe diese Worte starke Symbolkraft für nachfolgende Generationen.
Mit einem Segensspruch von Pfarrer Martin Carlitz endete dann am Nachmittag des selben Tages das zweite Pflanzprojekt. Im Park des Rittergutes Nitzschka wächst nunmehr eine Lutherlinde, für die die Stadtverwaltung und der Verein zur Förderung umweltbewussten und sozialen Handelns die Patenschaft übernahmen und die durch das ortsansässige Unternehmen Kupsch?GmbH in die Erde gesetzt wurde. Vor den gut 30 interessierten Gästen, darunter Wurzens Altbürgermeister Anton Pausch und CDU-Fraktionschef Matthias Rieder, berichtete Vereinschef Eberhard Friedrich einmal mehr über die Verbindung des Ortsteils zu Katharina von Bora.
Wie Martin Luthers spätere Ehefrau wollten nämlich drei junge Damen aus Nitzschka ebenso wenig ihr Leben hinter dicken Klostermauern verbringen. Die Schwestern Veronica und Margarete von Zeschau vom Rittergut Obernitzschka sowie Elsa von Canitz vom Rittergut Unternitzschka flohen deshalb mit Katharina aus dem Kloster Nimbschen. Heute führt der Lutherweg durchs Dorf und erinnert zumindest diejenigen, die es wissen möchten, an die Nonnenflucht.
Im Park des Ritterguts Nitzschka wurde auch ein Lutherbaum gepflanzt.
Foto: Kai-Uwe Brandt
Luther im Landkreis: Grimma und Borna feiern zeitgleich
Vom 28. bis 30. August finden Festival der Reformation
und Lutherfest statt
Von Nikos Natsidis
Borna/Grimma. Unglücklich gelaufen. Gleich zweimal
geht es in diesem Jahr im Landkreis Leipzig um Martin Luther und sein Wirken.
In Grimma ebenso wie in Borna, beides Städte, in denen der Reformator
oft war und die sich deshalb zu Recht als Orte mit historischem Bezug zu
Luther sehen. In Grimma findet im Sommer das Festival der Reformation statt,
in Borna das langsam schon traditionelle Lutherfest. Allerdings laufen
beide Großveranstaltungen parallel - in der Zeit vom 28. bis 30.
August. Das Festival der Reformation ist, zumindest für Grimma, eine
einmalige Angelegenheit. Es handelt sich um eine Veranstaltungsreihe bedeutender
Lutherstädte wie Wittenberg oder Eisleben im Rahmen der Lutherdekade,
mit der die evangelische Kirche ein Deutschland den 500. Jahrestag des
Thesenanschlags im Jahr 2017 vorbereite. Ursprünglich war das Festival
bereits 2013 im Grimma geplant, was sich aber nach dem Hochwasser zerschlug.
Die Besucher erwartet bei der zwölften Auflage des Reformationsfestivals
ein buntes Programm, das vom Katharinenmarkt und einer "Straße der
Reformation" über ein Konzert der Wittenberger Hofkapelle und eine
Podiumsdiskussion zum Thema "Bild und Bibel" bis zu einem musikalischen
Theaterstück über Leben und Werk des Reformators reicht, wie
Thorsten Bolte, in Grimma für das Festival verantwortlich, sagt. Das
Festgelände erstreckt sich vom Stadtzentrum bis zur Klosterruine Nimbschen,
und es dürften Tausende sein, die am letzten Wochenende den Weg nach
Grimma finden. Die wenigsten davon dürften allerdings aus dem kaum
30 Kilometer entfernten Borna kommen. Dort findet zeitgleich das mittlerweile
dritte Lutherfest statt, einschließlich des Lutherlaufs. Das Fest
war in den Jahren 2013 und 2014 ein großer Erfolg, wozu auch die
Aufführungen von Theaterstücken aus der Feder von Michael Potkownik
beigetragen haben. In diesem Jahr hat "Luther und sein Bornaer", Teil zwei
Premiere, und die Proben dafür laufen schon längst. Inwieweit
es einen Mittelaltermarkt in Borna geben wird wie in den Jahren zuvor,
ist nach Angaben von Superintendent Matthias Weismann allerdings noch unklar.
Eine Geldfrage, denn nach aktuellem Stand kann die Stadt mit Kulturraummitteln
für die dreitägige Veranstaltung nicht rechnen. Was übrigens
auch für das Festival der Reformation in Grimma gilt, wie Organisator
Bolte sagt. "Aber wir haben noch einmal einen Antrag gestellt."
Ein Höhepunkt des Bornaer Lutherfestes ist der
Lutherlauf auf der historischen Strecke, auf der Luther einst aus Altenburg
reiste, um via Borna gefahrlos nach Wittenberg zu gelangen. Warum der in
diesem Jahr nicht sinnvollerweise von Borna nach Grimma oder umgekehrt
führt, lässt sich im Nachhinein ebenso wenig klären wie
die Frage, warum beide Lutherveranstaltungen sozusagen als Konkurrenz stattfinden.
Reformationsfestival-Organisator Bolthe verweist darauf, "dass wir unseren
Veranstaltungstermin gleich nach der Neufestlegung nach dem Hochwasser
bekannt gemacht haben". Das Bornaer Lutherfest wiederum findet seit 2013
immer am letzten August-Wochenende statt. Immerhin: Ganz unvermittelt nebeneinander
werden Borna und Grimma im Sommer aber nicht das Wirken des Reformators
feiern und würdigen. Möglich machen das christliche Biker - Motorradfahrer,
die auch als Blasmusiker unterwegs sind. Sie geben am 29. August unter
dem Motto "Blech trifft Blech" zunächst ein Ständchen an der
Grimmaer Pöppelmannbrücke und kommen später zu einem Gottesdienst
auf den Bornaer Markt.
Mitteldeutscher Lutherweg - Eröffnung am 27. Mai in Döbeln
Es ist geschafft! Im Frühjahr werden die Beschilderungsarbeiten
am Lutherweg in Sachsen abgeschlossen sein. Damit kann der 550 Kilometer
lange spirituelle Wanderweg freigegeben werden. Die Eröffnung findet
am 27. Mai in der Döbeln statt. Die Wander- und Pilgerstrecke verläuft
auf Wanderwegen durch idyllische Orte und Landschaften im "Sächsischen
Burgen- und Heideland". An den Wegstationen des Lutherweges in Sachsen
werden die Wanderer aussagekräftige Informationstafeln vorfinden.
Die die Reformationsgeschichte der Orte am Weg beleuchten, ein spiritueller
Impuls gibt den Wanderer geistliche Nahrung mit auf den Weg.
Neuauflage der touristischen Karte: Die im Frühjahr
erscheinende Neuauflage der touristischen Karte "Lutherweg in Sachsen"
wird mit einigen Ergänzungen erfolgen. In der bereits bekannten Übersichtskarte
ist der 550 km lange Streckenverlauf des Wanderweges dargestellt. Ergänzt
werden nun Zuwegungsstrecken nach Wermsdorf und Dahlen sowie durch das
Striegistal über Nossen, Altzella bis nach Hirschfeld.
Wanderheft: Das mit Spannung erwartete Wanderheft
zum Pilger- und Wanderweg stellt den sächsischen Lutherweg in einzelnen
Streckenabschnitten vor. Anhand von Detailkarten werden Teilstrecken präsentiert.
Der Wanderer erhält einen ersten Einblick in die Vielfältigkeit
der Strecke. Die reizvollen Wanderwege in der Heide an Flussläufen
und entlang der Burgen laden zum Wandern ein. Zielgruppenorientierte Hinweise
und Informationen werden den Wanderer bei seiner Tourenplanung unterstützen.
Mitteldeutscher Pilgerpass: Als ein Gemeinschaftsprodukt
erscheint ebenfalls im Frühjahr der Mitteldeutsche Pilgerpass. Er
stellt den Mitteldeutschen Lutherweg, der durch die drei Bundesländer
Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt führt vor. Alle drei Wege
sind miteinander verbunden und laden ein, in die Geschichte Mitteldeutschlands
einzutauchen. Der Wanderer kann an verschiedenen Stationen entlang des
Weges Stempel sammeln.
Herbergen am Lutherweg: Ebenfalls 2015 erscheint ein
Verzeichnis Herbergen am Lutherweg. Darin finden Wanderer Übernachtungsmöglichkeiten
entlang des Weges.
Faltblatt: "Wirken der Reformation" Auch das bereits
bekannte Faltblatt "Wirken der Reformation - Lutherweg in Sachsen" erscheint
in einer Neuauflage. In diesem Produkt zum Lutherweg erhalten historisch
interessierte Besucher einen Einblick in die Besonderheiten der Reformationsgeschichte
der insgesamt 27 Lutherweg-Orte in Sachsen.
www.lutherweg-sachsen.de
Lutherlauf und Lutherstück
Der Aschermittwoch 1522 ist in die Geschichte eingegangen.
Denn an jenem 5. März vor exakt 493 Jahren verfasste Martin Luther
im Haus des Bornaer Geleitsmannes Michael von der Straßen seinen
berühmten Aschermittwochsbrief. In Anlehnung an das historische Datum
macht die Stadt Borna auch in diesem Jahr auf das bevorstehende Lutherfest
Ende August aufmerksam. Mit den Vorbereitungen auf das dreitägige
Spektakel in der Innenstadt ist begonnen worden.
Anders als Luther, der in seinem Brief dem Kurfürsten
Friedrich der Weise von Sachsen darlegte, warum er den sicheren Schutz
der Wartburg aufgebe und den beschwerlichen Weg nach Wittenberg wähle,
wollen die Bornaer ein Statement für ihre Heimatstadt abgeben. Im
Schatten der Stadtkirche St. Marien und der Emmauskirche und im Angesicht
des ersten neuzeitlichen Denkmals des großen Reformators werden Bornaer
ein Fest für Borna organisieren. Dabei wollen sie die Bewohner und
ihre Gäste in die Zeit der Reformation entführen. Gerahmt von
einem Mittelaltermarkt mit Gaukeleien und Spektakel wird die Bornaer Theatergruppe
um Regisseur und Autor Michael Potkownik das dritte Lutherstück uraufführen
(lesen Sie auch den Beitrag rechts). Außerdem wird auch wieder die
Lutherwanderung und der Lutherlauf von Altenburg nach Borna stattfinden.
Dafür können sich Interessierte bereits jetzt anmelden. bis
Lutherweg
Der "Lutherweg in Sachsen" lädt ein, Wirkungsstätten Martin Luthers und anderer Reformatoren zu besuchen und macht den Werdegang und die Auswirkungen der Reformation in Sachsen erlebbar. Insgesamt 27 Kommunen liegen an der Wanderstrecke: Bad Düben, Dreiheide, Torgau, Schildau, Wurzen, Trebsen, Grimma (Kloster Nimbschen), Colditz, Mügeln (Kloster Sornzig), Leisnig (Kloster Buch), Döbeln, Waldheim, Kriebstein, Mittweida, Rochlitz, Penig, Wolkenburg, Waldenburg, Glauchau, Zwickau, Crimmitschau, Gnandstein, Borna, Neukieritzsch, Leipzig, Eilenburg und Löbnitz. Als Teil des Mitteldeutschen Lutherweges mit fast 2000 km Länge, wird der Lutherweg, mit dem grünen "L" auf weißem Untergrund gekennzeichnet.
Der Bornaer Thomas Claus wirbt als Michael von der
Strassen im historischen Gewand und mit dem Aschermittwochsbrief von Martin
Luther für die Lutherfeste im Landkreis Leipzig in diesem Jahr.
Foto: Jens Paul Taubert
LVZ Muldental 11. März 2015
Sächsischer Pilgerpfad komplett
Reformationsjubiläum: Lutherweg führt über
2000 Kilometer durch Mitteldeutschland
Döbeln. Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum
Reformationsjubiläum 2017 ist getan: Gestern wurde der letzte Abschnitt
des sächsischen Pilgerpfades auf den Spuren des Reformators Martin
Luther (1483-1546) und seiner Weggefährten in Döbeln eröffnet.
Auf rund 550 Kilometern Länge können Wanderfreunde nun 27 Orte
der Reformation in Sachsen entdecken. Zugleich ist mit der Eröffnung
des sächsischen Lutherwegs das rund 2000 Kilometer lange Wegenetz
in Mitteldeutschland komplett.
Sachsen sei neben Sachsen-Anhalt und Thüringen
ein "Mutterland der Reformation", sagte Sachsens stellvertretender Ministerpräsident
Martin Dulig (SPD). Mit dem Lutherweg könnten nicht nur Orte besucht
werden, "von denen aus die Reformation ihren Weg in die Welt angetreten"
habe. Das Projekt diene zudem der regionalen Belebung und werde Gäste
aus nah und fern anlocken. Die spirituelle Wanderung ohne eindeutiges Ziel
sei für jeden eine "Einladung zum Nachdenken", sagte Dulig.
Der Lutherweg gilt als ein touristisches Projekt zur
Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Das erste
große Teilstück - die Westroute von Torgau über Leipzig
nach Zwickau - wurde im vergangenen Frühsommer eröffnet. Nun
ist auch die Ostroute über Grimma, Döbeln und Rochlitz vollständig
mit Wegweisern und Informationstafeln bestückt. Markiert ist der Weg
wie in Thüringen und Sachsen-Anhalt mit einem grünen "L" auf
weißem Grund.
LVZ Hauptteil 28. Mai 2015
Endlich fertig: Sachsens Lutherweg
550 Kilometer ist der sächsische Lutherweg lang.
Jetzt weihten ihn Vertreter des Freistaates, der Stadt und der Kirche in
Döbeln feierlich ein. Die Gäste kamen sogar aus Bayern und Thüringen.
Von Dirk Wurzel
Da steht er in Bronze gegossen und mit Grünspan
überzogen vor der Döbelner Nicolaikirche und schaut herab auf
die Scharen an Menschen, die sich auf dem Platz vor seinem Denkmal versammelt
haben. Darunter die sächsischen Landespolitiker Martin Dulig (SPD,
Wirtschaftsminister), Thomas Schmidt (CDU, Minister für Umwelt und
Landwirtschaft) und Matthias Rößler (Landtagspräsident).
Auch Günther Beckstein, der ehemalige bayerische Ministerpräsident,
ist nach Döbeln gekommen.
Von seinem Sockel blickt der Bronzemann auf die Herren
der Kirche, wie etwa Jochen Bohl, den evangelischen Landesbischof für
Sachsen, Landrat Gerhard Gey (CDU), Pfarrer von Kirchgemeinden aus den
Landkreisen und die vielen anderen Menschen, die am Mittwoch zur Eröffnung
eines Pilgerweges zusammenkamen, der seinen Namen trägt: Martin-Luther-Weg
oder kurz Lutherweg. Den weihten Martin Dulig, Thomas Schmidt, Bärbel
Grönegres vom Thüringer Tourismusverband, Oberkirchenrat Christoph
Seele und Manfred Graetz ein. Der ehemalige Döbelner Landrat und ehemalige
Vizelandrat von Mittelsachsen ist Vorsitzender des Tourismusverbandes Sächsisches
Burgen- und Heideland (TVSBH). Und außerdem ist er katholisch. Wenn
es darum geht, Luther ins rechte Licht zu rücken und damit der Region
zu dienen, spielt die Konfession aber eine untergeordnete Rolle. Auch der
Döbelner Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer ist katholisch.
"Wir waren vom Lutherweg von Anfang an begeistert. Wir freuen uns und sind
auch stolz auf ihn", sagt er. Und erzählt die wechselhafte Geschichte
des Döbelner Luther-Denkmals, dessen Bronze der Grünspan überzieht.
Es stammt aus dem Jahr 1902. Die Nazis beschlagnahmten es für die
Rüstungsproduktion. 17 Jahre nach Kriegsende tauchte es in Hamburg
auf und kam dann trotz des kalten Krieges nach Döbeln zurück.
"Ich freue mich sehr, dass ich künftig dem einen oder anderen Lutherweg-Wanderer
diese oder andere Geschichten erzählen kann", sagte Egerer.
Dass der Weg mit seinem Namen auch weltweit in vieler
Munde ist, dafür sorgt der sächsische Wirtschaftsminister Martin
Dulig. Er hat jüngst auf seiner Asienreise in Südkorea für
ihn geworben "30 Prozent der Südkoreaner sind Christen, 24 Prozent
davon Protestanten. Ich bin auf großes Interesse gestoßen",
sagt Martin Dulig.
Der Lutherweg in Sachsen ist 550 Kilometer lang. 27
Orte sind am Projekt beteiligt, darunter Döbeln, Eilenburg, Bad Düben,
Mügeln, Waldheim, Leisnig, Wurzen, Grimma und Colditz. Ein grünes
"L" auf weißem Grund weist den Pilgerpfad als Lutherweg aus. Er verläuft
auf bestehenden Wanderwegen. 43 Informationstafeln stellen den Gästen
die Städte und Gemeinden sowie deren Bezug zur Reformation vor. "Nach
dem Hochwasser 2013 mussten wir feststellen, dass manche Wege gar nicht
mehr existieren und haben dann umgeplant", sagt Katharina Sparrer, Geschäftsführerin
des TVSBH, über die Widrigkeiten, die die Umsetzung des etwa eine
Million Euro teuren Projektes begleiteten.
Die Idee für den Lutherweg hatte die evangelisch-lutherische
Landeskirche Sachsen. Er ist ein wesentlicher Bestandteil der sogenannten
Lutherdekade, denn 2017 jährt sich der legendäre Thesenanschlag
des Reformators zum 500. Mal. "Sehr bald hatten wir ein erstes Wegekonzept
anhand des Zeitschriftenaufsatzes ,Luthers Aufenthalt in Sachsen' erarbeitet,
den Karl-Heinz Blaschke, der Nestor der sächsischen Landesgeschichte,
geschrieben hat", sagt Christian Münchow, Oberlandeskirchenrat i.R.,
der wesentlich am Entstehungsprozess des Weges beteiligt war. In Döbeln
predigte ab 1521 Jacob Seidel, der in seiner osterzgebirgischen Heimatgemeinde
in Ungnade gefallen war, weil er seine Köchin geheiratet hatte. Seidel
hielt seine Predigten im Rathaus und war den Schikanen des sächsischen
Herzogs Georg dem Bärtigen ausgesetzt. "Der war ein Freund von Reformen,
aber ein Feind der Reformation", sagt Christian Münchow. In Eilenburg
weilte der Reformator Luther höchstselbst und predigte hier zwischen
1518 und 1548 mehrfach. In Leisnig hinterließ er die Kastenordnung,
das älteste evangelische Sozialpapier der Welt.
550 Kilometer Lutherweg in Sachsen - das sorgt für
Anerkennung im Nachbarfreistaat. "Wir Bayern sind ja nicht ganz bescheiden
und halten uns manchmal für den Mittelpunkt der Welt. Aber wir haben
70 Kilometer Lutherweg, von denen nur 30 ausgeschildert sind. Da können
wir nur ganz neidisch nach Sachsen schauen. Ihr seid spitze", sagt Günther
Beckstein, erster evangelischer Ministerpräsident Bayerns nach dem
Krieg, Vizepräses der evangelischen Synode und Schirmherr des bayerischen
Lutherweges.
Auf diesem und dem sächsischen können die
Wanderer eher zu sich selbst finden, als auf sächsischen Schnellstraßen,
sagt der sächsische Landesbischof Jochen Bohl. "Der Begriff des Pilgerns
hat jetzt eine ganz neue Bedeutung bekommen. Auf dem Lutherweg kann man
entdecken, was sonst zu kurz kommt: die tieferen Dimensionen des Lebens."
In Döbeln eröffnete Sachsens Wirtschaftsminister
Martin Dulig (SPD, links) den sächsischen Lutherweg.
Foto: Sven Bartsch
Sachsens evangelischer Landesbischof Jochen Bohl lud in einer Andacht in der Döbelner Nicolaikirche ein, auf dem Lutherweg zu wandern, um die tieferen Dimensionen des Daseins zu entdecken. Foto: Sven Bartsch
Festliche Bläsermusik, vorgetragen in historischen
Gewändern, umrahmte die Festlichkeiten auf dem Lutherplatz vor der
Döbelner Nicolaikirche. In der Kirche sangen
die Kantoren des Kirchenbezirks während der Andacht. Foto: Sven Bartsch
Im Beisein von Schauspieler Norbert Hein (l.) als Luther
blicken Isabel Schmidt, Nachtwächter Andreas Lobe, Lisa Näther
und Irina Schädlich als Katharina von Bora auf den Startpunkt des
Lutherweges in Döbeln. Foto: dpa
LVZ Muldental sowie Borna und Delitzsch 28. Mai 2015
Thema des Tages