Postkarte von vonminckwitz.de
Foto: Ulrich Mademann
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Foto: Bestattungshaus Hänsel | weitere Fotos dieser Seite: Kathleen Kramer |
Aber auch für den Alterumsfreund bietet der Friedhof einige
Ausbeute. Das älteste Stück ist leider nur der Bruchteil eines
Grabdenkmals wohl größeren Umfanges. Es ist der knieende Ritter
an der Kirchenwand, den die Überlieferung als Wolf von Minckwitz anspricht.
Kleidung und Art der Darstellung weisen auf die Zeit um 1590 hin.
Die scharfen Schnittflächen aus einem größeren Werke, wohl
aus einem sogenannten Familienepitaphe. Fotos unten
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Das endende 16. Jahrhundert liebte es, auf dem Denkmale eines Verstorbenen
nicht allein diesen, sondern mit ihm seine ganze Familie darzustellen;
sei es in einfacher Tafelmalerei, wie die Holzplatte für den M. Braun
in der Wurzener Domkirche oder sei es in einem machtvollen Sandsteinwerk
wie in dem Bünaudenkmal in Lauenstein.
Der Tote wurde mit den Seinen knieend im Gebete dargestellt - als
sog. Adoranten-, rechts die männlichen, links die weiblichen Familienmitglieder.
Ein Denkmalswerk dieser Art scheint auch in Obernitzschka vorhanden
gewesen sein. Die Dargestellten knieten im Hochrelief vor einer Art Vorhang
mit Kreuzmuster, was man auf dem Bruchstücke noch erkennen kann. Die
Gestalt des Ritters selbst ist sehr verstümmelt, weist aber dennoch
eine tüchtige Arbeit auf, die den Verlust der übrigen Teile umso
mehr bedauern läßt.
Künstlerisch unerheblich ist die Grabplatte des Dietrich von
Starschedel (verst. 1702), aber für die Richtung des beginnenden 18.
Jahrhunderts bezeichnend. Auf dem Unterteile der Platte liegt ein schlummernder
Putto, ihm zu Füßen die Sanduhr.
Vier Ahnenwappen umrahmen die Inschrift. Zwei Putti mit der Krone
des Lebens über dem Namensschild des Verstorbenen bilden den oberen
Abschluß. Hingegen ist der schlichte Stein der Johanne Charlotte
von Holleufer (gest. 1784) sehr anmutig.
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ehemaliger Pfarrer Reinhart Schöne aus Kühren |
Patronatsloge der Familie von Carlowitz siehe Wappen |
damals um 1955 mit 4 Wohnungseinheiten
und heute das ehemalige Pfarrhaus
Wohnsitz der Familie Michael Kupsch