Spaziergang durch Nitzschka

Wurzen. Der Wurzener Geschichts- und Altstadtverein lädt am kommenden Samstag zu einem Spaziergang durch Nitzschka ein.
Start des Rundgangs ist 10 Uhr vom Rittergut Obernitzschka. Hier wird Eberhard Friedrich der seit langem hier wohnt und mit seiner leider schon verstorben Frau Anneliese sich intensiv um das Rittergut bemüht hat, vieles zuberichten können. Stadtchronist Wolfgang Ebert wird so manches Detail dazu ergänzen. Die Nitzschkaer Ortchronistin Kathleen Kramer ist ebenfalls dabei. Der Weg führt dann bis zur Kirche, über deren Geschichte und Sanierung Pfarrer Carlitz erzählen wird. Er hat sich mit deren Historie viele jahre lang beschäftigt, war selbst lange Zeit hier Pfarrer.

PM

das stand in der Wurzener Rundschau am 21. Juni 2017

sowie wurde auch am 23. Juni in der LVZ unter Veranstaltungstipps darauf hingewiesen


"Ein Ausflug nach Nitzschka lohnt immer“

Wurzener Geschichtsverein lockt über 50 Interessenten
zum Spaziergang vom Rittergut bis zur Kirche

Von Kai-Uwe Brandt

 
Erste Etappe des Rundgangs: Über 50 Interessierte folgten der Einladung des Wurzener Geschichtsvereins nach Nitzschka und ließen sich von Eberhard Friedrich mitnehmen in die Historie des Rittergutes Obernitzschka.
Foto: privat

Wurzen/Nitzschka. Zu einem Spaziergang durch den Wurzener Ortsteil Nitzschka hatte unlängst der Wurzener Geschichts- und Altstadtverein eingeladen. Dabei konnte der Vorsitzende Jürgen Schmidt mehr als 50?Interessierte aus dem gesamten Landkreis begrüßen.

Eröffnet wurde die Exkursion zunächst durch Eberhard Friedrich vom Verein zur Förderung umweltbewussten und sozialen Handelns mit einer Führung durch das frühere Rittergut Obernitzschka. Dabei überzeugte Friedrich mit profunden Kenntnissen zur Historie des Ortes sowie über die baulichen Veränderungen seither. „Es darf getrost als Glücksumstand bezeichnet werden, dass in den 90er-Jahren der Verein zur Förderung umweltbewussten und sozialen Handelns unter Leitung von Anneliese und Eberhard Friedrich dieses Rittergut kauften und mit riesigem Schwung und Ideenreichtum sanieren und umgestalten konnte“, so Schmidt. Insbesondere seien die Schäden des verheerenden Brandes vom 9. November 2007 im ehemaligen Hauptgebäude nicht mehr zu sehen. Vielmehr zeigt sich das Haus heute im südländischen Flair und lasse der Fantasie freien Raum, wie Schmidt sagte. Mit großer Neugierde erkundeten einige Teilnehmer der Tour ihren früheren Kindergarten im Verwaltungsgebäude und staunten über die umfangreichen Sanierungsarbeiten.

Als einen „versteckten zauberhaften Ort“, bezeichnete Schmidt den großen Garten am Muldeufer inklusive Anlegesteg – einst beliebter Rastplatz während der Mulde-Regatten. „Der Verzicht der Stadtoberen von Grimma und Wurzen auf diese, von großer Resonanz getragenen touristischen und sportlichen Aktion, scheint unbegreifbar, wenn man an dieser Stelle auf die reizvolle Mulde schaut.“

Den Weg zur Kirche danach spickte Stadtchronist und Ehrenbürger von Wurzen, Wolfgang Ebert, mit vielerlei geschichtlichen Informationen. Ergänzt wurden sie von der Nitzschkaer Ortschronistin Kathleen Kramer. So erfuhren die Gäste, dass es neben dem Bäcker und anderen Handwerkern, Bauern und zwei Rittergütern auch zwei Gasthöfe gab. Noch in Erinnerung blieben die Pferdeturniere mit Kulturprogramm zu Pfingsten. „Heute ist davon nichts mehr zu spüren“, so Schmidt. Bei alledem sei die Kirche in der Mitte des Dorfes ein Kleinod, insbesondere nach der umfangreichen Sanierung vor zehn Jahren.

Mehr dazu wusste Pfarrer Martin Carlitz, der lange in Nitzschka tätig war. Er zog seine Zuhörer ferner in den Bann mit einer kleinen Lektion der Reformationsgeschichte und Kirchenarchitektur. Drei Frauen aus Nitzschka, die Schwestern Veronika und Margarete von Zeschau vom Rittergut Obernitzschka und Elsa von Canitz aus dem Rittergut Unternitzschka flohen gemeinsam mit Katharina von Bora und anderen Ordensschwestern am Ostersonnabend, dem 11. April 1523, aus dem Kloster Nimbschen, rasteten wenige Tage in Nitzschka und reisten schließlich weiter nach Wittenberg. Am Ende zeigten sich die Gäste des Rundgangs begeistert von der lokalen Episode, die sogar einen Bogen bis hin zur Grabstelle einer Tochter des Militärstrategen und preußischen Generalfeldmarschalls Alfred von Schlieffen (1833–1913) spannte. Schmidts Fazit: „Ein Ausflug nach Nitzschka lohnt immer, selbst wenn es heute keinen Gasthof mehr gibt.“


Einige Fotos von Kathleen Kramer noch zur Ergänzung

Herr Dr. Jürgen Schmidt begrüßte die Gäste und hies sie Willkommen

danach führte Herr Eberhard Friedrich durchs Progamm
vom Rittergutshof zur Mulde über dem Schlossgarten bis hin zum Ausstellungspavilon
ehemals Waage und Viehdurchgang zu LPG Zeiten


 

hier sind wir im Kellergeschoss vom Rittergut

dann ging es zur Kirche über
wo Pfarrer Martin Calitz im Bild links (Mitte) schon auf uns wartete


 


mehr Informationen finden Sie unter geschichtsverein-wurzen.de