Wurzen (ia). Pfarrer Reinhard Schoene wird am Sonntag im Gottesdienst um 14 Uhr im Dom zu Wurzen von Superintendent Matthias Weismann in den Ruhestand verabschiedet. Im Anschluss daran gibt es eine Grußstunde mit Kaffeetrinken im Dom. Schoene ist seit 1976 Pfarrer in Kühren und Sachsendorf, seit 1999 dazu in Wurzen und Nemt, Burkartshain und Nitzschka. Seit 2009 ist Pfarrer Schoene außerdem im Kirchenbezirk Leipziger Land einer der beiden Stellvertreter des Superintendenten. Mit ihm wird seine Ehefrau Angela Schoene, langjährige Kirchenmusikerin und Verwaltungsangestellte, verabschiedet.
LVZ Muldental 8. Juni 2013
"Ich war immer nah an den Menschen"
Kührens Pfarrer Reinhard Schoene setzt sich nach
37 Dienstjahren zur Ruhe
Wurzen/Kühren. In Kühren und Sachsendorf geht am 1.
Juli eine Ära zu Ende: An diesem Tag tritt Reinhard Schoene seinen
wohl verdienten Ruhestand an. Knapp vier Jahrzehnte wirkte der gebürtige
Uckermarker in den beiden heutigen Wurzener Ortsteilen als Pfarrer, seit
1999 zudem in Wurzen, Nemt, Nitzschka und Burkartshain auf der so genannten
II. Pfarrstelle im Schwesterkirchverhältnis Wurzen, auf der er sich
mit Pfarrer Martin Schiefer beim Predigtdienst in der Ringelnatzstadt ergänzte.
"Es war in all den Jahren eine gute Zusammenarbeit mit meinem Wurzener
Kollegen", blickt Schoene zurück.
Nicht minder positiv fällt sein Rückblick in puncto Kirchensanierung
aus. "Es gab nach meiner Ordination am zweiten Advent 1976 viel an den
Gebäuden zu tun. Unter Einsatz von umfangreichen Eigen- und noch mehr
Fördermitteln ist es uns aber gelungen, sie in einen Bestzustand zu
versetzen", so der 64-Jährige, der entsprechend für seinen Nachfolger
respektive seine Nachfolgerin andere Aufgaben als prioritär einstuft.
"Unsere Kirchgemeinde zeichnet neben der Existenz zweier Posaunenchöre
und eines Frauen-Kirchenchores mit vier Frauenkreisen und drei Gesprächskreisen
ein sehr reges Gemeindeleben aus. Da viele dieser Angebote allerdings bei
mir zusammengelaufen sind, ist es aus meiner Sicht die zentrale Aufgabe
des neuen Pfarrers beziehungsweise der neuen Pfarrerin, die bestehenden
Gruppen zusammenzuhalten oder im besten Fall sogar zu erweitern", so Schoene.
Er für sein Teil wolle sich aus diesem Prozess sowie dem der weiteren
Gestaltung der Pfarrstelle bewusst heraushalten, weshalb für Juli
der Umzug nach Grimma geplant sei. "Wir wollten der Region die Treue halten,
aber gleichzeitig einen genügend großen Abstand zwischen uns
und unseren alten Wirkungskreis bringen", begründet Kühren-Sachsendorfs
(Noch-)Pfarrer diese seine Umzugsentscheidung.
Eine Entscheidung, die ihm und seiner Frau vor dem Hintergrund der
damit verbundenen Trennung von vielen lieb gewonnenen Menschen nicht leicht
falle. "Wir hatten über all die vielen Jahre eine gute Zusammenarbeit
mit den Kirchenvorstehern", so Reinhard Schoene. Dies sei nicht zuletzt
immer auch ein Grund für ihn gewesen, der Pfarrstelle weiterhin die
Treue zu halten, zumal ihm von der anderen Seite in regelmäßigen
Abständen Zufriedenheit mit seiner Arbeit signalisiert worden sei.
Im Ergebnis gehört der gebürtige Zeulenrodaer zu jener Sorte
Pfarrer, die auf der Pfarrstelle, auf der sie nach Absolvierung von Studium,
Vikariat und katechetischem Praktikum ihre ersten Erfahrungen im Pfarrdienst
sammelten, diesen auch beendeten. "Ich war immer nah an den Menschen und
habe im Gegenzug viel Dank empfangen", so der 64-Jährige, der in den
nächsten Wochen in Grimma ankommen und etwas "auspendeln" möchte.
"Außerdem habe ich vor, der Kultur sowie meinen Sprachkenntnissen
etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen und darüber hinaus etwa bei Vakanzen
zu helfen, wo man meiner Hilfe bedarf."
Roger Dietze

Zieht alsbald die Tür der Kührener Kirche letztmalig hinter sich zu: Pfarrer Reinhard Schoene geht am 1. Juli in seinen wohl verdienten Ruhestand.Foto: Roger Dietze
LVZ Muldental 10. Juni 2013
Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter
dem Himmel hat seine Stunde.
Prediger Salomo 3, 1
Liebe Gemeinde!
In wenigen Wochen werde ich in den Ruhestand treten. Damit beginnt für
meine Frau und mich ein neuer Lebensabschnitt, auf den wir uns freuen nach
über 38 Jahren Dienst in der sächsischen Landeskirche, die Vikariatszeit
eingerechnet. Welche Wege liegen hinter uns? In 3 Kirchenbezirken haben
wir Dienst getan, obwohl wir doch immer an der gleichen Stelle in Kühren
waren. Ordiniert wurde ich im damaligen Kirchenbezirk Wurzen 1976 durch
Superintendent Petzoldt. Ich war verantwortlich für die Kirchgemeinden
Kühren und Sachsendorf, die sich 1998 zu einer Kirchgemeinde zusammenschlossen.
Zum 01.01.1999 bildeten wir einen Schwesterkirchenverbund mit Nemt-Burkartshain-Nitzschka
und Wurzen. Zum 01.01.2000 wurde aus den Kirchenbezirken Wurzen und Grimma
der Kirchenbezirk Grimma und schließlich aus Grimma und Borna zum
01.01.2009 der Kirchenbezirk Leipziger Land. Zum Ende meiner Dienstzeit
schlossen sich die Gemeinden Kühren-Sachsendorf und Nemt-Nitzschka-Burkartshain
zur Kirchgemeinde Kühren-Burkartshain zusammen, die weiterhin Schwesterkirchgemeinde
von Wurzen sein wird. Was hat sich in all den Jahrzehnten ereignet in unserer
Kirche, in unserem Land, in unseren Gemeinden?
Altes ist vergangen, Neues ist geworden. Es gab und gibt sie immer
noch, die Ängste, Hoffnungen und die Frage: Wie wird es weitergehen?
Die dann vakant werdende Pfarrstelle, die ich bisher bekleidet habe, wird
wieder zu 100 % besetzt. Das ist eine gute Nachricht und Grund zur Freude.
Hinter mir liegt eine lange und auch in mancher Hinsicht bewegte Zeit.
Auf viele Gottesdienste, die mir stets wichtig waren, Amtshandlungen, Begegnungen
und Gespräche zu freudigen und traurigen Anlässen schaue ich
dankbar zurück. Ich war in der glücklichen Lage, sowohl in unseren
schönen Dorfkirchen als auch im beeindruckenden Dom und in der Wenceslaikirche
Dienst tun zu dürfen.
„Ein jegliches hat seine Zeit…“ Den Gedanken, dass ohne Gottes Zustimmung
nichts möglich ist, führt der Prediger Salomo weiter mit der
Feststellung, dass es für alles, was auf der Erde geschieht, eine
bestimmt Zeit gibt. Es ist nicht irgend eine beliebige Zeit, sondern eine
von Gott festgelegte Zeit. Damit sagt er, dass auch für den Menschen
die Zeit unverfügbar ist. Wie alles zusammenhängt, weiß
Gott allein.
Der Mensch erfährt die Ereignisse in der Zeit, die Gott ihm zugedacht
hat und kann nur den gegenwärtigen Augenblick annehmen. So möchte
ich Gott danken für die gute Zeit, die ich mit den im Schwesterkirchenverbund
vereinten Gemeinden haben durfte.
Ohne seine Kraft und seinen Segen und ohne Ihr Zutun wäre mir
vieles nicht geglückt. So wünsche ich einem jeden von Ihnen viel
Gutes, Gottes Segen und Frohsinn und verbleibe mit herzlichen Grüßen,
auch im Namen meiner Frau, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Kirchvorsteherinnen
und Kirchvorsteher sowie von Pfarrer Schiefer.
Ihr Reinhard Schoene
Seine Zeilen aus dem Gemeindebrief der Kirche in Wurzen vom Juni / Juli 2013
Einige Fotos vom Verabschiedungsgottesdienst
am 9. Juni im Dom zu Wurzen
der Chor stimmte den Abschiedsgottesdienst ein
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der Dom zu Wurzen war bis auf den letzten Platz belegt
während des Gottesdienstes
der von Martin Schiefer geleitet wurde
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die Abschiednahme aus dem Amt
zur Grußstunde wurden auch Geschenke gemacht
und seine Wirken in der Gemeinde belobigt
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