„Es war eine schöne Zeit im Verein“

32 Jahre Sportverein in Nitzschka –
Erinnerungen, Rückschau und ein Blick in die Zukunft

Bekannt im Ganzem Land wren die Reitturniere zu Pfingsten in Nitzschka

Fährt man in Richtung Neichen, dann schweift der Blick am Ortsausgang von Nitzschka hinüber zum Sportheim mit der Kegelanlage und zum Parcours. „Unser Bürgermeister hat für den Sport etwas übrig - auch für den in den Ortsteilen", meint dazu Alfred Eilenberger, der Vereinsvorsitzende.

Ein Dach über dem Kopf

Das schuf sich der Verein, indem in Eigenleistung aus einem alten Hühnerstall das Sportheim geschaffen wurde. Doch der Zahn der Zeit nagte auch an diesem, und mit den monatlichen Beiträgen von 2DM für Jugend-liche und von 3DM für Erwachsene kann man nicht viel anfangen. Die Gemeinde übergab nun den Auftrag zur Sanierung des Gebäudes. Ein Anbau wurde abgelehnt, da sich das Objekt in der Wassereinzugszone II befindet, wie Bürgermeister
Grundig informierte. Doch ein Umbau mächte sich sowieso erforderlich.

Alle Neune...

sollen in Zukunft bei den Keglern weiterfallen. Im Sportheim befindet sich auch die Kegelbahn. Als Einzelkegelbahn mit Punktspielbetrieb gebaut, wurde sie 1975 zur Doppelkegelbahn erweitert, 1988 mit Automatik versehen. „Zwei Mannschaften von uns standen immer im Punktspielbetrieb. In diesem Jahr wurden wir sogar Kreismeister und schafften den Aufstieg in die Bezirksklasse. Wir würden gern wieder Turniere in Nitzschka durchführen, aber dazu fehlt uns noch eine neue Automatik", meint Alfred Eilenberger, der in diesem Jahr selbst Einzelmeister bei den B-Senioren im Kreis wurde. Die neue Automatik soll mit eingebaut werden!
Dem runden Leder verschrieben haben sich von den 55 Vereinsmitgliedern nur noch 14. Früher traten die Nitzschkaer noch zu Punktspielen an. Heute rollt das Leder nur noch beim Freizeitsport. „Am 26. Juli 1961 gründeten 13 Fußballer die Allgemeine Turn- und Spielabteilung Nitzschka, die sich später dann in BSG Traktor umbenannte", erinnert sich Alfred Eilenberger.

Favorit: Reitsport

Der Reitsport spielte in Nitzschka schon immer eine große Rolle. Von Anfang an kümmerte sich Gerd Haupt um die Belange dieser Sektion. „Unsere Reitturniere zu Pfingsten waren im ganzen Land bekannt. Es war eine schöne Zeit. „Nun besteht die Abteilung Reiten nur noch auf privater Ebene, aus Interesse an dem Sport."

Ein Herz für Pferde ...

hat Karifried Kaltofen aus Burkartshain. Für ihn war nach der
Wende nicht Schluß. Frühersaß Karlfried Kaltofen selbst auf dem Rücken der Pferde. Heute ist Sohn Karsten der Favorit. Auf „Adrina", einer Adolar-Kontakt-Abstammung, eireich-te er in diesem Jahr schon gute Erfolge, wurde in Langenleu^a-Oberhain Zweiter im S-Sprin-gen, gewann inDüirweitzschen das L- und M-Sprmgen. Sohn Jens trainiert derweil den Nachwuchs.

Was die Zukunft bringt...

kann Karlfried Kaltofen noch nicht genau sagen. Eines weiß er aber gewiß: Für.seine Familie gehtesweitermitdemReitsport. „Aber man muß ganz schon investieren. Auch in unserer Sportart wäre ein Sponsor von
Nöten."
Kaltofens züchten den Pferdenachwuchs selbst, haben da-mitschonErfolgezuverbuchen. Zur Zeit stehen sieben Pferde im Stall. Eines davon ist „Tina", das Ponny von Enkelin Janett, 8 Jahre. So ist auch der Reiternachwuchs gesichert.

Wieder Turniere?

Das ist für den Parcour in Nitzschka ungewiß. Er liegt noch in der Wassereinzugszone 1, und so ist an Turniere nicht zu denken. Doch Überlegungen werden laut. „Wir möchten den Brunnen in Nitzschka nur noch als Brauchwasser nutzen. Der Ort könnte an die Wasserversorgung von Burkartshain angeschlossen werden. Dann wäre keine Nutzungseinschränkung für den Sportplatzgegeben", überlegt Bürgermeister Grundig. Den Nitzschkaer Sportlern würde damit ein großer Stein vom Herzen fallen...

Steffi Schimmel



Karsten Kaltofen auf "Adrina"

Umgebaut wird derzeit das gesammte Sportheim, 
einschließlich der Kegelbahn

Fotos: MTZ / Schimmel